Grundlagen
Entwicklungsorientierte Zugänge
![]() | Entwicklungsorientierte ZugängeDer Lehrplan 21 ist als Fachbereichslehrplan konzipiert. Im Zyklus 1 erfolgt der Unterricht jedoch oft fachbereichsübergreifend. Um dem Rechnung zu tragen, enthält der Lehrplan 21 entwicklungsorientierte Zugänge, die von der Entwicklung und dem Lernen der Kinder im Zyklus 1 ausgehen.Video 9: Schwerpunkte des 1. Zyklus – Spiel und entwicklungsorientierte Zugänge Neun entwicklungsorientierte Zugänge1. Körper, Gesundheit und Motorik Kinder erleben ihren Körper als Zentrum und entdecken die Welt durch ihr Handeln. Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten unterstützen ihre gesunde physische und psychische Entwicklung. 2. Wahrnehmung Über die Wahrnehmung treten Kinder mit sich selbst und ihrer Lebenswelt in Kontakt. Sie nehmen sich selbst, ihren Körper, die Mitmenschen und die Umwelt über die verschiedenen Sinne wahr. Sie sehen, hören, riechen, schmecken und spüren. Alle Bereiche sind eng miteinander verknüpft. 3. Zeitliche Orientierung Kinder müssen lernen, Zeitdauern abzuschätzen, Zeit zu planen und Zeitressourcen zielgerecht einzusetzen, da es keinen angeborenen Zeitsinn gibt und Zeit ein soziales Konstrukt ist. Das Erfassen der Zeit ist ein langwieriger und komplexer Prozess. Kinder lernen diese durch vielfältige Anregungen kennen und einschätzen. 4. Räumliche Orientierung Kinder bauen über Erfahrungen eine kognitive Vorstellung ihrer näheren und weiteren Umgebung auf, die es ihnen erlaubt, sich zu orientieren. Durch vielfältige Erfahrungen in Räumen erwerben Kinder grundlegende Fähigkeiten der Orientierung. 5. Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten Kinder haben ein natürliches Interesse an der Welt. Sie entwickeln früh eigene Vorstellungen über die unbelebte und belebte Natur sowie über menschliche Beziehungen. Sie werden dazu angeregt, ihr Handeln selbst zu initiieren, erhalten Gelegenheit zum individuellen und gemeinsamen Spielen und Explorieren und tauschen ihre Beobachtungen und Erfahrungen in Gesprächen aus. 6. Fantasie und Kreativität Kreative Prozesse verlaufen bei Kindern vorwiegend unstrukturiert, teilbewusst und spontan. Die Kinder reagieren auf innere und äussere Wahrnehmungen, indem sie diese deuten und in einen Zusammenhang mit ihren Vorstellungen und ihrem Wissen stellen. Ein fantasievolles Kind verfügt über eine grosse Vielfalt an inneren Bildern und Vorstellungen. Freiraum, Anregung und Unterstützung fordern kreative Ausdrucksformen heraus. 7. Lernen und Reflexion Kinder erweitern im Verlaufe ihrer Entwicklung die eigenen Lernmöglichkeiten: Sie lassen sich auf unterschiedliche Themen ein, nehmen Anregungen und Aufträge an, erforschen, erkunden, üben, beobachten, vergleichen, ordnen, ahmen nach, wenden an, prüfen, vermuten interpretieren usw. Vieles davon erfolgt in einer spielerischen Auseinandersetzung, die sukzessive durch systematische Lernformen ergänzt wird. Im 1. Zyklus spielen insbesondere das Lernen durch Beobachten und Nachahmen und das Vorzeigen und Nachmachen (Modelllernen) eine zentrale Rolle. Dabei lernen Kinder von Erwachsenen und ausgeprägt auch von- und miteinander. 8. Sprache und Kommunikation Mit Sprache erschliesst und erklärt sich den Kindern die Welt, indem sie ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Empfindungen in Worte fassen. Die Sprache spielt bei der Entwicklung des Denkens, der Gestaltung sozialer Kontakte, bei Problemlösungen und beim Erwerb methodischer Kompetenzen und Strategien eine fundamentale Rolle. Um sich auszudrücken nutzen Kinder ein sehr breites Spektrum an Sprach- und Kommunikationsmitteln. 9. Eigenständigkeit und soziales Handeln Kinder im 1. Zyklus erfahren sich als eigenständige Personen, welche die Welt erproben, die Initiative ergreifen, selbstständig Aufgaben lösen, Stärken entwickeln und ihre Selbsteinschätzung differenzieren. Zugleich erleben die Kinder das Sich-Einfügen in eine grössere Gruppe von Gleichaltrigen, erfahren unterschiedliche Beziehungen und lernen, diese zu gestalten. Sie lernen, Interessen und Wünsche anderer Kinder zu berücksichtigen, zu kooperieren und Konflikte mit und ohne Unterstützung zu lösen. Quelle: Zürcher Lehrplan 21, Entwicklungsorientierte Zugänge zum Lehrplan 21 Aufgabe 11 (nur für Lehrpersonen, die im 1. Zyklus unterrichten) Video 10: Kinder im Spiel - entwicklungsorientierte Zugänge Diskutieren Sie Ihre Lösung mit Kolleginnen und Kollegen. Schätzen Sie die gezeigte Situation gleich ein? Wo gibt es Abweichungen? Musterlösung ![]() Sehen Sie die Musterlösung als eine Möglichkeit. Es kann sein, dass Ihre Beurteilung in einzelnen Punkten nach oben oder unten abweicht. Es geht bei diesem Beispiel nicht um richtig oder falsch, sondern um die Einschätzung von Situationen. |

