Didaktisches Design von videobasierten Selbstlernangeboten

Handlungsschritte

Bei der Planung und Konzeption von Selbstlernangeboten orientierst du dich an folgenden drei Arbeitsschritten:
  1. Definition der Learning Outcomes
  2. Auswahl der Inhalte
  3. Gestaltung didaktischer Szenarien
Es handelt sich dabei um Anhaltspunkte. Kleinschrittige oder gesetzmässige Vorgaben gibt es im didaktischen Design nicht. 

1. Definition der Learning Outcomes

Planungen beginnt man in der Regel immer mit einem Ziel vor Augen. Wenn du eine Lehrveranstaltung oder ein Selbstlernangebot planst, musst du dir zuallererst Gedanken darüber machen, was die Lernenden am Ende wissen und können sollten. Deshalb ist das Formulieren von Lernergebnissen der erste Schritt im didaktischen Design. Behalte von Beginn an das Ziel oder das gewünschte Ergebnis im Auge.

Wenn du wenig Erfahrung mit dem Formulieren von kompetenzorientierten Zielen hast, findest du auf der Seite Learning Outcomes als Ausgangspunkt einige Hilfestellungen.

2. Auswahl der Inhalte

Schwieriger und im didaktischen Design auch kaum thematisiert ist die Frage, wie man von den Zielen zu den Inhalten kommt. Auf jeden Fall ist das Erreichen von Wissen, Können oder Kompetenzen immer an Inhalte gebunden (Reinmann 2013). Da sowohl die Zeit für den Unterricht als auch der Umfang von Selbstlernangeboten begrenzt sind, gilt es hier eine begründete Auswahl zu treffen.

Folgende Auswahlstrategien kommen infrage:
  • Bedarfsanalysen, zum Beispiel im Hinblick auf berufliche Anforderungen
  • exemplarisches Vorgehen, zum Beispiel mithilfe der didaktischen Analyse nach Klafki oder der Wagenschein-Pädagogik
  • Vorgaben durch Lehrpläne und Curricula
Sind inhaltliche Entscheidungen nicht mit Zielen verknüpft, entsteht ein reines Informationsangebot.

3. Gestaltung didaktischer Szenarien

Ausgehend von den Zielen (und Rahmenbedingungen) sowie den Inhalten definierst du, wie die Lehrinhalte präsentiert oder vermittelt werden, wie du Lernende aktivierst oder anleitest, sich mithilfe von Lernaufgaben mit diesen Inhalten auseinanderzusetzen, und wie die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden oder Lernenden untereinander aussieht (Reinmann 2013).

So entsteht ein Unterrichtsentwurf oder der Entwurf eines Lernangebots mit folgenden Bestandteilen:
  • Angaben zu den Zielen
  • Hinweise zu den Inhalten
  • Skizze zur Umsetzung und zum Zusammenspiel von Vermittlung, Aktivierung und allenfalls Kommunikation
  • Beschreibung des zeitlichen Ablaufs oder der Reihenfolge

Constructive Alignment und Backward Design

Das Constructive Alignment (Biggs und Tang 2011) zielt darauf ab, kompetenzorientierte Learning Outcomes, Lernaktivitäten und Leistungsnachweise, Leistungskontrollen oder Prüfungsformen aufeinander abzustimmen.

Das Backward Design (Wiggins und McTighe 2005) sieht vor, dass zuerst die sichtbaren Beweise erfolgreichen Lernens zu definieren sind. Danach entscheidet man über Mittel und Wege, wie man diese erreichen kann.