Didaktisches Design von videobasierten Selbstlernangeboten
(Eigen-)Produktion oder fertige Videos?
- Verwendung von fertigen Videos (Fundus der Hochschule, Youtube, Vimeo …)
- Videos selbst aufnehmen und bearbeiten
- Produktion durch spezialisierte Einheit in der Hochschule oder externe Produktionsfirmen
Der Grad der Komplexität und die Kosten steigen von Punkt 1 zu Punkt 3. Zeitliche Ressourcen, die eigenen Kompetenzen, finanzielle Möglichkeiten und die Ansprüche an die Professionalität der Videos beeinflussen die Entscheidung. Während Slidecasts mit wenig Aufwand selbst hergestellt werden können, erfordern Realdrehs mit einem hohen Inszenierungsgrad wie Dokumentationen oder Lehrfilme mehr Hintergrundwissen und professionelles Know-how (Kameras, Beleuchtung, Drehbuch ...).
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, auf fertige Videos zurückzugreifen.
Gleichzeitig gehört die Produktion einfacher Videos zu den Kernkompetenzen von Dozierenden im 21. Jahrhundert. Hier hilft das Wissen, dass solche Do-it-yourself-Videos nicht perfekt sein müssen. Versprecher oder Fülllaute passieren und können auch als authentisch wahrgenommen werden. Wichtiger als die technische oder filmische Qualität ist sowieso die didaktische Aufbereitung. Voraussetzung ist, dass die Inhalte gut erkennbar und vor allem akustisch gut verständlich sind (Morales, Clark und Bozell 2001).
Selbst wenn man die Videoproduktion in professionelle Hände gibt, sollte man zumindest so weit Bescheid wissen, dass man mit den Expertinnen und Experten kompetent im Gespräch sein kann. Man muss Aufwand und Kosten abschätzen können und entsprechende Entscheide fällen. Dazu gehören das Wissen um Lernvideo-Genres, die Machart und die Lernwirksamkeit von Videos.