Lernwirksamkeit

Die Frage, ob, wann und wie Videos lernförderlich sind, lässt sich nicht abschliessend beantworten. Befunde zur Lernwirksamkeit sind bis heute uneinheitlich und nicht frei von Widersprüchen. Die lernbezogene Effektivität von Videos hängt nicht nur von ihrer Qualität und Gestaltung ab, sondern vor allem von der Einbettung in das Lernangebot und durchdachten didaktischen Szenarien.

Unterschiedliche Forschungsergebnisse 

Um die Lernwirksamkeit von Videos zu beurteilen, wird deren Einfluss auf den Wissenserwerb mit anderen Medien (Texten oder statischen Bildern) verglichen. In solchen Vergleichsstudien wurde in den 1980er Jahren tatsächlich eine Unterlegenheit von Fernsehen und Video hinsichtlich der Erinnerungsleitung beobachtet (Furnham und Gunter 1987, Furnham und Leese 1986). Merkt (2015) kritisiert jedoch die unterschiedlichen Bedingungen für die Vergleichsgruppen in diesen Studien. Die Probanden schauten die Videos gemeinsam in einem Raum mittels Projektor. Die Bearbeitung von Texten hingegen erfolgte individuell. Die Leserinnen und Leser konnten die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung dabei selbst bestimmen.

Means et al. (2013) halten fest, dass Videos als Lernmedien in Blended-Learning-Kursen nicht lernwirksamer sind als andere digitale Medien. Betrachtet man nur die Lerneffekte, so sind Unterschiede zwischen video- und textbasiertem Material oftmals gar nicht (Hill und Nelson 2011) oder nur schwach messbar (Brecht 2012).

Auf der anderen Seite gibt es Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass sich insbesondere die Rezeption von Erklärvideos positiv auf die Lernleistung auswirkt, zum Beispiel zu einem höheren prozeduralen Wissen führt und selbst bei deklarativem Wissen und Problemlösefähigkeiten kleine bis mittlere Effekte festzustellen sind (van der Meij und van der Meij 2014, Lloyd und Robertson 2012).

Gestaltungsempfehlungen